Auswandern für immer? Vielleicht. Ich habe keine Ahnung, ob das Wort Auswandern ein für immer beinhaltet. Für immer ist endgültig und dauert eine seeeeeehr lange Zeit. Für immer nämlich, bis in die Unendlichkeit und dann noch viel, viel weiter.
Vorteile, Nachteile, Zwischenteile und no importa y hasta luego
Als Jörn und ich im Sommer 2018 die Idee vom Auswandern nach Spanien (äh, Katalonien!) erzählen, ernten wir ganz unterschiedliche Reaktionen.
Die einen freuen sich – die anderen sind dagegen. Wieder anderen ist es schnuppe. Viele Vorteile werden genannt und noch mehr Nachteile. Und wir? Klar, wir fassen uns auch manchmal an den Kopf und fragen uns bei einem guten Glas Wein, ob wir eigentlich noch alle Latten am Zaun haben.
Eines ist sicher: Es macht viel mehr Spaß, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der genauso gerne das Leben erfährt, wie man selbst. Auswandern wollte keiner von uns schon immer– aber JETZT. Es gibt unzählige Vorteile und Nachteile. Wir sind uns sicher, dass das Schlimmste wäre, es nie getan zu haben. Das ist der Zwischenteil und dort spielt nichts weiter eine Rolle, als das, was unsere Herzen sagen.
Die meisten Dinge gewinnen mit dem Tun ihre Klarheit. Erst dann können wir sie erkennen als das, was sie sind. So lange, bis sich der nächste Schleier um die Illusion lüftet. Leben – Mach´s einfach! Das ist nicht nur ein Motto, Spruch, Slogan oder der Name dieses Weblogs. Es ist mein Mantra.
Schon immer für immer
„Wolltest du schon immer nach Barcelona?“ fragen mich Leute.
Da ist es wieder. Dieses immer.
„Nein!“
Ich wollte noch nie für immer irgendwohin. Auch noch nie mein ganzes Leben lang oder die Leben davor oder danach. Vielleicht! Könnte auch das Gegenteil der Fall sein, aber das weiß ich nicht. Es spielt auch keine Rolle.
Es ist vielmehr so etwas wie das hier:
Es gibt Veränderungen im Leben, die massiv auf uns wirken. Dabei macht es einen Unterschied, ob wir die Veränderungen selbst in Gang bringen – oder ob das Leben „einfach passiert“ und, im schlimmsten Fall, über uns hereinbricht. In unserem Leben brechen die Dinge dann zusammen, wenn wir über längere Zeit den Wink mit dem Zaunpfahl nicht erkennen wollen. Das Leben schickt jedem von uns permanent Zeichen und es ist eine Entscheidung, ob man sie lesen und begreifen will, oder nicht.
Manchmal verlieben wir uns in Menschen erst, nachdem wir sie kennen gelernt haben. Eine Liebe, die auf diese langsame Art immer weiter, nach und nach, stetig und immerzu wächst, die wirkt sehr intensiv und nachhaltig. Diese Form der Liebe, die trägt Menschen über schwierige Zeiten hinweg. Dabei gibt jeder etwas von sich selbst in die Liebe hinein. So entsteht gegenseitiges Vertrauen. Es braucht Geduld und Hingabe dafür.
Künstlich und seelenlos – oder natürlich und lebendig?
Mit vielen Städten ist es wie mit Menschen: Man erkennt, ob sie verkopft auf dem Reißbrett entstanden sind. Ob sie einem scheinbaren Glanz hinterher jagen, wie Dubai etwa. Solche Städte sind künstlich und haben keine Seele mehr. Es pulsiert kein Herz in diesen blank designten Betonmauern, da hilft auch keine Verglasung oder ein weißer Anstrich.
Barcelona ist uralt und lebt und liebt. An manchen Stellen tragen sogar dreckige Ecken eine dunkle Schönheit in sich. Du kennst aalglatte Gesichter von schönheitsoperierten Menschen? Solche, deren Mimik weder bei Trauer, noch bei Freude anders aussieht, weil sie glauben, sie könnten auf diese Art glänzen wie Dubai bei Nacht? Diese Frauen und Männer vernichten in Wahrheit die eigene Schönheit. Sie vernichten die Spuren, die das Leben hinterlassen hat. Barcelona hat Falten, Flecken und Macken. Ich will sie berühren und schön finden.
Ich suche natürliche Schönheiten. Die dunklen und die hellen. Wenn ich sie gefunden und im Kern erfasst habe, dann bringe ich meine Erkenntnisse mit, teile sie, und ziehe danach weiter. Das bedeutet leben für mich. Ich glaube, das wollte und will ich schon immer für immer bis in die Unendlichkeit und noch viel, viel weiter.
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