Nach 28 Tagen ist es soweit: ich lasse es hinter mir. Die Nachwirkungen des C-Virus aka Mikrobenkrisendrecksarsch steckte mir bei Ankunft im Athreya Ayurvedic Centre in den Knochen, Muskeln, Gedanken. Mein Post-Covid Fazit nach einem Monat Ayurveda in Kerala:
Dieses Virus hat Fähigkeiten, die speziell sind – und deshalb braucht es Menschen, die der Thematik ebenso speziell begegnen. Wie immer vorneweg: Mangels meiner Fachkompetenz im medizinischen Bereich, findest du in meinen Beiträgen nie Anleitungen zur körperlichen Heilung. Das können andere besser. Ich wünsche dir, dass du Menschen aus Heilberufen findest, die über ihren Tellerrand hinaus blicken. Mein Gebiet sind Psyche und Seele, deshalb handelt dieser Beitrag in erster Linie von meiner Erkenntnis in diesen beiden Bereichen.
In den letzten drei Jahren berichteten Leute während unserer Coachingsitzungen regelmäßig, dass sie sich während und nach einer Corona Erkrankung „wie abgetrennt von ihrem Ich“ fühlten. Ich begreife jetzt immer mehr, warum.
Eine Ayurveda-Ärztin erklärte mir: „Dieses Virus ist wie eine dunkle Entität, die ihre Wurzeln hinein gräbt in die Lunge der Menschen. Es setzt also dort an, wo der Atem sitzt: die Lebenskraft. Wer nicht mehr atmet, ist tot. Ein toter Mensch nimmt nicht mehr am Leben teil, richtig? Im Umkehrschluss: Wer atmet, lebt. Das Virus pflanzt sich dort ein, wo die Verbindung zum Leben ist und breitet von dort sein vernichtendes Wurzelwerk aus, im ganzen Körper. Es greift die Antriebskraft der Zellen an. Es verhindert, Gitterstäben im Gefängnis gleich, dass dich die Medizin erreicht, die du zwar durch die Stäbe hindurch mit deinen Händen greifen kannst, aber trinken kannst du sie nicht. Die Stäbe verhindern es. Die Kunst ist es nun, einen anderen Weg zu finden. Das Virus raubt Leuten ihre Lebenskraft und wer wenig Leben in sich spürt, nimmt auch nur wenig am Leben teil. Menschen sind auf der Welt, um kreativ und mit Lebensfreude dem zu begegnen, was ihnen an Herausforderungen auf der Erde begegnet. Mit Atemnot ist das schwer.“
Was bei mir hängen geblieben ist, ist der Angriff des Virus dort, wo die Lebenskraft eines Menschen sitzt: im Atem. Jeder Mensch, der atmet, lebt. Die Frage ist, welche Qualität dieser Lebensatem (Lebenskraft) hat und wie er seinen Ausdruck findet. Plötzlich werden wir von einer unsichtbaren Bedrohung daran erinnert, dass es hier um das Leben selbst geht, um die Lebenskraft im Menschen, und wir tun gut daran, diese Lektion ernst zu nehmen. Wenn Leute mir heutzutage erzählen, sie fühlen sich nach der Erkrankung durch das Coronavirus „innerlich wie taub, abgespalten, abgetrennt, verlassen…“ dann sehe ich das in einem ganz anderen Licht. Denn die Frage ist: Von was fühlen sie sich abgetrennt und welcher Anteil in ihnen lässt sie das spüren?
Meine Antwort: Es ist die Seele. Es ist der Anteil in uns, der uns menschlich macht. Dem Gedankenchaos während der Corona-Erkrankung und danach, dem begegnen wir über die Psyche. Hier treffen Psychologie und Spiritualität aufeinander. Im Idealfall bekommt zeitgleich der Körper die Chance, zu heilen. Mit Ayurveda geht das wunderbar, weil Ärzte uns „Seelenklempnern“ die Erlaubnis geben, zeitgleich unsere Arbeit zu tun, damit ein Mensch ganzheitlich heilen kann.
Nach einem Monat Ayurveda-
- Lungenbehandlung,
- Nasennebenhöhlenreinigung,
- Darmreinigung,
- Magenreinigung,
- Faszienmassage,
- Stirnguss,
- Schwitzkabine,
- Ganzkörperpeeling und
- Diät (um nur einige Maßnahmen zu nennen)
bin ich wieder “ich” – sogar noch ein bißchen mehr, als vorher. Ich kann wieder alles schmecken, mein Fokus ist zurück und ich jogge die ersten kurzen Laufstrecken, um meine Kondition aufzubauen. Die Lunge tut nicht mehr weh, meine Muskeln schmerzen nicht mehr und mit den Gelenken scheint auch alles okay zu sein. Ich bin klar im Kopf, keinerlei Schwindel mehr und…… meine Verbindung “nach oben”, dorthin, wo die wichtigsten Lebensimpulse herkommen, ist wieder auf Empfang.
Meine Seele und meine Psyche sind auf Kurs – und was ich merke: Seelenkraft ist stärker, als ich dachte.
Klarheit im Post-Covid-Gepäck: Woran erkennt man, was nicht mehr zum eigenen Leben passt?
In mir drin ist alles geklärt, für jetzt, für hier und heute. Klarheit im Innen schafft Klarheit im Außen und nur wenige Tage, nachdem ich zurück in Spanien bin, fallen schon Bausteine in meinem Leben weg. Solche, die nicht mehr gebraucht werden. Ich habe keine Ahnung, warum. Ich weiß nur, dass hier gerade eine Kraft am Werke ist, die mehr weiß und sieht, als ich in diesem begrenzten Körper samt eingeschränktem Verstand wahrnehmen kann. Ich habe auch gelernt, mich nicht dagegen zu wehren. In vielen Lebensbereichen ist die Annahme der Schritt zur Heilung und nicht das Entgegensetzen von etwas, das unserem kleinen Erbsenverstand entspricht.
Die Kunst ist es immer, das eine vom anderen zu unterscheiden: Wann wirst du aktiv und gestaltest selbst – und wann lässt du dich vom Leben dorthin leben/tragen, wo du hin gehörst? Bereit, loszulassen, was du los lassen musst?
Ein Tipp: Innerer Widerstand und Angst sind ein guter Hinweis, um zu erkennen, welches Thema gerade ansteht, damit es in Auflösung geführt werden kann. Meistens, wenn Angst oder Widerstand auftreten, ist das ein Zeichen, dass wir genau dort lang müssen.
Tempelbesuche und Priestersegnungen, spirituelle Rituale und Gebete in einer Sprache, die ich nicht spreche, liegen hinter mir – derjenigen Person, die weder der hinduistischen, noch christlichen oder sonst einer Religion Treue geschworen hat. Ich gehe in manche Kirchen, Tempel, Moscheen… weil dort das zusammenkommt, was in Form von Gebeten die Einladung an das ausspricht, was das Leben erbaut und zusammenhält. Nenne es Gott. Nenne es das Universum. Nenne es das Große Ganze, Lord Brahma oder den Raum zwischen den Zeilen. Oder nenne es gar nicht. Mir ist es gleich, wie Menschen die Kraft anerkennen, die das Leben kreiert.
Spüre “es” einfach und sprich deine Einladung aus, mit jedem Atemzug. Dort ist das Leben und seine Kraft zuhause. Dort ist der Ort, an dem du dich anbindest und verbindest, wenn du dich wie „abgetrennt, abgespalten und alleine“ fühlst. Kann ja sein, dass du das zwischendurch mal vergisst. Musst nicht in Gotteshäuser dafür – oder ans andere Ende der Welt reisen. Deinen Atem hast du immer bei dir, solange du lebst. Die Mikrobenkrise ist einer Erinnerung daran. Mach was draus. Mach’s einfach.
Hier geht es zum Teil 1 des Beitrags
Und hier geht es zum Beitrag aus 2020
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Hallo Sabrina,
mit Begeisterung habe ich über Deine Erfahrungen in Athreya gelesen. Ich selbst möchte kurzfristig (ab 17.03.) dorthin reisen und habe Kontakt mit dem Team aufgenommen. Leider wurde mir mitgeteilt, dass Dr. Sreejit und Dr. Jayalakshmi in der Zeit, in der ich anreisen möchte, für mehrere Tage nicht im Centre sein werden. Ich habe es noch nicht abschließend geklärt, aber wahrscheinlich ist Dr. Anja die Vertretung. Kennst Du sie auch? Meine Überlegungen: macht es Sinn meine Anreise zu verschieben, bis Dr. Sreejit und Dr. Jayalakshmi wieder vor Ort sind (was berufstechnisch schwierig wäre), oder bin ich für die ersten Tage bei Dr. Anju auch (sehr) gut aufgehoben? Ich würde mich sehr über eine schnelle Rückmeldung von Dir freuen.
Namaste und herzliche Grüße
Martina