Ich war genervt davon, dass mein Körper nicht mitspielte bei dem, was ich als “meinen richtigen Weg” festgelegt hatte. Meine Müdigkeit und Kopfschmerzen setzten meinem Arbeitseifer eine Grenze. Das störte mich gewaltig. Ich baute schließlich gerade meine Selbständigkeit auf und ich hatte gelernt, von den Stimmen unserer Gesellschaft, dass nur die Harten in den Garten kommen und die ersten Jahre beim Aufbau eines Unternehmens kaum Freizeit erlaubten. Was für ein Bullshit. Was für eine riesengroße, unfassbar katastrophale Lüge, an die unsere Menschheit größtenteils glaubt.

Für manche Menschen ist das Leistungsprinzip unserer Gesellschaft einfacher zu bewältigen, als für andere. Immer höher und schneller und weiter. Das fällt manchen leicht – und anderen nicht.

In dem Moment, in dem Du merkst, dass die Arbeitswelt, in der Du Dich befindest, schädlich für Dich ist und Du psychische und physische Probleme bekommst, die Dich an den Rand der Lebensfreude drängen, erfährst Du, was es bedeutet, in einem von menschengemachten Regelwerk zu sein, dessen Fundament an manchen Stellen das Potential hat, Dein Lebensglück aufzufressen.

Alles Panne oder was? 

Natürlich nicht. Dort, wo es das Destruktive gibt und somit das, was das Gute vernichtet (weil sich das Böse nun mal nicht verdrängen lassen will), gibt es immer auch das Gegenteil: Das Kreative, aufbauende Prinzip. Der Erhalt und die Erneuerung des Lebens.

Immer dann, wenn Menschen ausgebrannt, schlapp, müde, innerlich taub und benebelt sind, dann kommen sie auf keinen Fall auf die Idee, etwas Schönes zu erschaffen oder Probleme kreativ zu lösen. Das ist eine wunderbare Voraussetzung für alles in dieser Welt, was das Leben auf der Erde zerstört.

Du bist Teil dieser Welt und Du wirkst darin

Du bist Teil dieses Lebens und Du hast eine Verbindung zur Erde, auf der Du lebst. Du kommst “von wo” und Du gehst auch “wo hin”, wenn Du hier fertig bist. Es ist Deine Aufgabe herauszufinden, was Dir Kraft und Energie im Alltag raubt und dann darfst Du Dich fragen, ob Du da weiter mit zu tun haben willst – oder nicht.

Wird das einfach? Nein.

Es ist nicht einfach, weil die Masse der Menschheit kein Bewusstsein dafür hat, dass sie lebensfeindliche Bedingungen erschaffen hat und aufrecht erhält.

Das wird den meisten Leuten erst klar, wenn ihr Leben sehr anstrengend, traurig und leer wird. 

Frag mich nicht, warum das so läuft. Frag mich nicht, warum wir zuerst an diesen Punkt kommen, um zu merken, dass das Leben und unser Alltag darin eine Kurskorrektur braucht in eine Richtung, die das Leben feiert, nährt, erhält und wertschätzt. Wenn Du einmal dort bist, wo Du das mit jeder Faser in Dir erkennst, gibt es kein zurück – und das ist gut so.

Es wird dort, wo Du die Dinge anders machst, als die meisten, kein leichter Weg. Es macht aber einen Unterschied, ob Du angebunden und tief im Leben verankert Deinen Alltag lebst, oder wie ein Stück Treibgut vom Fluss der Destruktivität mal hierhin, mal dorthin gespült wirst und langsam aber sicher Deine Lust an der Teilhabe am Gestalten verlierst.

Wenn Du keine Lust mehr hast, das Beste und Wertvollste in Dir nach außen zu bringen, hinein in die Welt, damit sie wachsen und schöner werden kann, dann bist Du schon zur Tankstelle der Lebensfeindlichkeit geworden, denn die ernährt sich vom Glück in Dir.

Hast Du Bock, dass sich Arschgeigen von Deinem Lebensglück ernähren? Das ist eine Entscheidung, die Du ganz alleine triffst.

Arschgeigen sind überall, viele davon leiten Konzerne und besetzen Führungspositionen. Sie sind in politischen Ämtern und ihnen gehören Stadtteile. Aber nicht nur dort. Sie sind auch unter denen, die keine Lust auf’s Arbeiten haben und lieber auf Kosten derer leben, die arbeiten gehen. Lebensfeindlichkeit hat viele Gesichter und was allen gemeinsam ist, ist das Absaugen der Lust an Kreativität und Freude daran, das eigene Leben und das der anderen liebevoll zu gestalten.

Diese Welt ist aktuell kein Ort, an dem Menschen den Erhalt und die Förderung des Lebens belohnen, sondern eine, die Zerstörung unterstützt. 

Mehrheitlich. Nicht alle Menschen sind damit einverstanden und handeln nach diesem Prinzip. 

Wenn Du bemerkt hast, dass Lebensfreude eher Dein Ding ist und wenn Dich lebensfeindliche Umgebungen auszehren und traurig machen, DANN GEH DA WEG!

Allein gegen den Rest der Welt? Besser nicht.

Du kannst als Einzelne oder Einzelner nicht gegen etwas antreten, das so eine durchdringende Macht über Leute hat (auch bekannt als das menschliche Ego). Finde heraus, wo die Menschen sind, die das Leben lieben und spüren – und was stimmig ist und was nicht, damit es erhalten und gefördert wird.

Das bist Du nicht gewohnt, so etwas zu tun, weil man Dir ein anderes Prinzip eingeimpft hat. Du sollst Dich einfügen und leisten, leisten, leisten, bis zur eigenen Lebensunlust und Krankheit im Zweifel. Du hast nichts davon, aber das Vernichtende in dieser Welt, das ernährt sich von Deiner Bereitschaft zur Selbstaufgabe.

Diese Bereitschaft kommt von Deiner Psyche, denn Du willst als menschliches Wesen Anerkennung und Du willst Teil einer Gemeinschaft sein, weil in Deiner DNA steckt, dass Du sonst stirbst. Ein biologisches Phänomen, für das Du nichts kannst. Es ist in Deinem Körper eingespeichert und leitet Deinen unbewussten Überlebensmechanismus. Wenn Du die Gemeinschaft verlässt oder ausgegrenzt wirst, verursacht das einen furchtbaren Schmerz. Um diesem Schmerz zu entgehen, passt Du Dich an. Auch an Strukturen, die Dir schaden. Hauptsache, Du musst nicht erleben wie es ist, nicht Teil der Gemeischaft zu sein.

Hier kommt die gute Nachricht: Die Menschen, die eine Bewusstheit darüber haben, gibt es. Finde sie. Sie sind überall. Nicht so viele wie die Zombies da draußen, aber sie sind da – und ganz ehrlich, ein paar von den Guten reichen, damit Du Dich aufgehoben, geliebt und gewertschätzt fühlst. Du findest viel schneller inneren Frieden und Gelassenheit, um den Zustand der Welt nicht nur zu ertragen, sondern mit Gleichmut einfach Dein Ding weiter zu machen, wenn Du schon mal da bist, hier auf der Erde.

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